Rundumsicht zu Ehren des Fürsten: Der Stuttgarter Bismarckturm steht an exponierter Stelle im Stadtbezirk Stuttgart Nord. Aus zwanzig Metern Höhe und 92 Stufen über dem Erdboden bietet sich dem Besucher ein fantastischer Rundblick über den Stuttgarter Talkessel und die Region.

Der Bismarckturm wurde nach fünf Jahren Planung und Bau im Juli 1904 eröffnet. Wie der Name schon nahe legt, wurde er zu Ehren des ersten deutschen Reichskanzlers Otto Fürst von Bismarck errichet. Von Bismarck war in der deutschen Kaiserzeit sehr populär und bereits zu Lebzeiten wurden ihm eine unüberschaubare Zahl an Denkmälern gewidmet, selbst in den deutschen Kolonien.

Im Jahr 1899, ein Jahr nach dem Tod von Bismarcks, schuf der Architekt Wilhelm Kreis den Protoyp eines Bismarckturms, den er pathetisch "Götterdämmerung" nannte. Der Musterentwurf erhielt bei einem Wettbewerb den ersten Preis und wurde insgesamt 47 Mal mit individuellen Abweichungen gebaut. Auf dem Turmkopf war jeweils eine riesige Feuerschalen vorgesehen, die an bestimmten Tagen zu Ehren des Reichskanzlers entfacht werden und meterhoch brennen sollte.

So hatte auch der Stutgarter Bismarkturm ursprünglich eine quadratische Feuerschale mit 1,50 Meter Seitenlänge installiert. Ab 1928 wurde der Turm dann in einen Wasserturm umgewandelt.